Dez
2012
Am Schluss dieses Jahres ist vom endgültigen Sterben des Postamtes zu berichten. Die letzten Einrichtungen dieser Spezies wurden substituiert durch BAWAG-Filialen oder Trafiken. Es ist zu empfehlen, Einzelbriefe beim Empfänger selbst abzugeben. Bei Buchsendungen ins Ausland möge man sich an schon bestehende Fahrtgemeinschaften wenden.
Das sieht man von ihm, verlässt man in der Station „STRABAG“ die Schnellbahn. Wegweiser zu jenem Hauptbahnhof sucht man vergeblich, dafür erhält man Infos über ALPINE und PORR. So hab ich mir die Fortsetzung des private sponsorship immer schon vorgestellt: Die Bahnhöfe werden nach den Baufirmen benannt. In zwei Jahren dürfen dann die Haselsteiner-Züge der Westbahn zu seinem STRABAG-Bahnhof fahren.
Im Jahre 1941 folgten sie begeistert dem Rufe ihres Führers und verließen mit ihrem „heim ins Reich“ die angestammte Sprachinsel. Und heute bezeichnen sie sich immer noch als Opfer des slowenischen Nationalismus. Keine Spur von Selbstkritik, kein Hinterfragen ihrer ausschließlich nazistischen Einstellung. Und ewig das Gesudere wie „Kampflos und schuldlos mussten wir aus der Heimat weichen“.
Mich würde interessieren, welche Personen von der „Einwandererzentralstelle“ zur Übersiedlung nicht zugelassen wurden. Gab es doch ein paar Nicht-Nazis unter den Gottscheer Deutschen?
Gesegnet ist jene Stadt, die solch ein Viech als Wappentier hat. Dabei wurde der Drache schon vom alten Jason besiegt, als er mit den Argonauten auf der damaligen Isther hinauffuhr. Nun verlangt er auf der Drachenbrücke über die Ljubljanica den Brückenzoll. Kann man ihn eigentlich mit einem Teran besänftigen? oder eher mit einem Brünnerstrassler?
Zusammen mit Detlev stehe ich auf dem Gipfel des Triglav, dann hinunter auf dem Kugy-Weg zum Dolic-Sattel. Kann es sein, dass ich leicht erschöpft dreinschau? Dann muss es mit dem Aufbruch um sechs in der Früh zusammenhängen. Und ich werde ein Buch schreiben: „Der Triglav ruft“.
So nebenbei erwähnt hab ich während der ganzen Tour nix verloren, nicht einmal meine Zweithose, die sog. alte Bärenhose. Die haben wir später in Detlevs Auto gefunden.
Die Lesung erfolgte am 12. 06. im Assmayer. Dazu notwendig: das Krügerl mit Schnaitl-Bier, das Mikro, das Buch (Die alten Leiden der Frau Hermi) sowie Chris 4er Peterka, der rechts von mir sitzt. Die Aufnahme machte Hubert Peterka, der auch das Mikro auf den Tisch stellte. Das Bier servierte Frau Bärbel.
Das wichtigste in Maribor ist die Weinverkostung in der hisa stare trte, zu Deutsch, im Haus der alten Weinrebe. Die Rebe soll 400 Jahre alt sein, und im Wein liegt bekanntlich die Wahrheit und auf der Etikette der Schwindel. Gerald Reischl hat mich aufgenommen im Keller des alten Weinrebe bei der 41. Verkostung des Teranweines von Sezana. Das Glas mit der Gravur stara trta steht nunmehr eigenartigerweise in unserer Küche.